Lernen mit Hitler
Von Stefan Pannor
Staunende Kulleraugen, schnittiger Seitenscheitel: So sieht Adolf Hitler in einem japanischen Manga aus, der den Originaltext von „Mein Kampf“ als Vorlage nimmt. Die absurde Idee dahinter: Der Comic soll japanischen Kids deutsche Literatur nahebringen.
Er ist ein schmucker Knabe, dieser Hitler. Mit seinem Seitenscheitel, den riesengroßen staunenden Augen, den offenherzigen Gesichtszügen. Auch später, als er kein Kind mehr ist, kann man ihm eine gewisse Attraktivität nicht absprechen. Vor allem, wenn er beim Tod der Mutter weint und sich auf ihren Sarg wirft, oder als abgewiesener Kunststudent mittellos durch Wien irrt. Ein trauriger junger Mann.
Das sind Bilder aus einer in Japan erschienenen Manga-Adaption von „Mein Kampf“, die sich hervorragend verkauft: Rund 45.000 Exemplare wurden nach Verlagsangaben bisher abgesetzt. Ausgaben in anderen asiatischen Ländern sind in Vorbereitung.
Hitler als Comic? Neu ist diese Idee nicht. Bereits 1989 publizierte der Hamburger Carlsen-Verlag eine historisch zuverlässige Biografie des Diktators in Bildform. Das zweibändige Werk fand unter anderem Einsatz bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Und auch als Cartoon hat der deutsche Diktator bereits eine lange Karriere hinter sich, man denke nur an Walter Moers‘ respektlos-entlarvende „Adolf“-Reihe mit dem schön schnarrenden Neurotiker Hitler in der Hauptrolle.
Grundlage war Hitlers Originaltext
Quelle und Weiterlesen auf http://www.spiegel.de/kultur/literatur/
Gefunden auf Klamm News
http://www.klamm.de/partner/unter_news.php?l_id=8&news_id=791275
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